Für ihn ist «Top Gun» das echte Leben

Kampfpilot Gero vor seiner Maschine auf dem Flugplatz Meiringen - Bild: PD
Kampfpilot Gero vor seiner Maschine auf dem Flugplatz Meiringen - Bild: PD

✎ Luis Haudenschild, Nico Matter

 

Schon im jungen Alter waren die Kampfjets für Gero eine grosse Faszination. Gero ist der Rufname eines Kampfjetpilotes der Schweizer Luftwaffe. Aus Sicherheitsgründen möchte er seinen echten Namen nicht in der Zeitung lesen.

 

Der F/A-18 kam in die Schweiz, als Gero 10 Jahre alt war. Dieser Flieger inspirierte ihn enorm und begleitet ihn auch heute noch. Mit 16 Jahren meldete sich Gero für die fliegerischen Vorschulungen – heutzutage SPHAIR – an. Am 18. Februar 2015 war Hauptmann Geros erster Flug in einer F/A-18. Seither ist das sein Stamm- und Lieblingsflugzeug.

 

«Mein Arbeitsweg ist das Gefährlichste an meinem Beruf.»

Gero, Kampfpilot

 

Als gefährlich bezeichnet Gero seinen Beruf nicht: «Ich finde, mein Arbeitsweg ist das Gefährlichste an meinem Beruf, weil es viele andere Menschen im Strassenverkehr hat. In der Luft hingegen kann man zum Beispiel nicht in eine Leitplanke fahren, oder es kann auch kein Fussgänger vor dein Flugzeug rennen. Beim Flugzeug liegen die Gefahren ganz anders.»

 

Abwechslungsreicher Job

Gero sagt: «Einen normalen Arbeitstag gibt es bei mir nicht. Man ist mal im Flugdienst, das andere Mal ist man im Planungsbüro, wo zum Beispiel das Training der nächsten Wochen geplant wird. Und wir sind natürlich in der Luft.»

 

Bei einem solchen Flug ist ein gesunder Körper die Voraussetzung. Die Kampfjetpiloten fliegen mit einer Geschwindigkeit von etwa 600 km/h bis zu 1800 km/h. Bei einer so hohen Geschwindigkeit drückt es Gero enorm fest in den Sitz. Zwischen 7 und 7.5G wird er in seinen Sitz gedrückt. G-Kräfte sind eine Belastung, die auf einen Körper einwirken, wenn sich die Geschwindigkeit stark ändert.

 

Der Kampfjet

Die F/A-18, mit der auch Gero fliegt, ist der Hauptkampfjet der Schweizer Luftwaffe. Im Training wird aber auch noch der F-5 Tiger gebraucht. Dies ist der Vorgänger des F/A-18. Ab 2027 wird der F/A-18 vom F-35 abgelöst. In einem F/A-18 haben 10’000 Pfund Kerosin Platz, das sind etwa 5 Tonnen. Man kann aber noch einen Extratank anfügen, in dem nochmals 3 Tonnen Kerosin Platz haben. Wie weit der Pilot mit einem vollen Tank fliegen kann, ist je nach Mission verschieden. Ein Faktor ist etwa die Geschwindigkeit, mit der geflogen wird.

 

 

Hauptmann Gero meint, früher oder später komme bei jedem der Zeitpunkt, an dem man aus dem Cockpit gehen sollte. Man kann aber immer noch Berufsmilitärpilot bleiben – einfach in einer anderen Funktion.

 

Und wie war das mit dem gefeierten Kinohelden? Zum Film «Top Gun: Maverick» sagt Kampfjetpilot Gero: «Maverick ist eher weniger realistisch, weil er höchst unrealistische Charakterzüge hat.»

 

https://www.thunertagblatt.ch/fuer-ihn-ist-top-gun-das-echte-leben-456996507676 

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