Ohne Netzelektriker würde so vieles nicht funktionieren

Mit diesem Gerät prüft Tim Röthlisberger die Spannung - Bild: Elija Rehab
Mit diesem Gerät prüft Tim Röthlisberger die Spannung - Bild: Elija Rehab

✎ Elija Rehab, Florian Fankhauser, Celia Kruse

 

 

Netzelektrikerinnen und -elektriker gehören zu den Helden der Schweiz. Trotzdem ist ihr Beruf eher unbekannt, obwohl er sehr wichtig ist, denn nur dank ihnen fliesst Strom und funktioniert das Internet und der Zugverkehr. 

 

Tim Röthlisberger erzählt uns mehr darüber. Er ist Lehrling im zweiten Lehrjahr als Netzelektriker bei Energie Thun. «Es ist ein vielseitiger Beruf, der viel Abwechslung bietet», sagt Tim. Der 17-Jährige zieht seine Überhose, zwei Lagen Handschuhe, seinen Schutzanzug und den sogenannten Schalthelm an. «Im Sommer kann das ganz schön heiss werden», sagt Tim. In Vollmontur ist er jetzt bereit, die Aufgaben zu erledigen. 

 

«Man muss mit dem Kopf bei der Sache sein, sonst kann es schnell brenzlig werden.»

Tim Röthlisberger, angehender Netzelektriker

 

Netzelektrikerinnen oder -elektriker stellen die Energieversorgung vom Kraftwerk bis zum Haus sicher. Unter anderem ziehen sie Kabel ein, produzieren Strom, machen Anschlüsse und reparieren kaputte Leitungen. Wenn nötig, auch bei Nacht und Nebel.

 

Gefährlicher Beruf?

Doch wie gefährlich ist der Beruf? Wenn Berufsleute von Strom durchströmt werden, kann es zu Verletzungen kommen. «Man muss konstant mit dem Kopf bei der Sache sein, sonst kann es schnell brenzlig werden. Doch mit gesundem Menschenverstand und Schutzanzug kommt es schon gut!», sagt Tim.

 

 

 

Eine weitere Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Überall fehlen Netzelektrikerinnen und -elektriker – auch bei Energie Thun. Der Betrieb hatte ausserdem noch nie eine Lehrtochter, die eine Netzelektrikerin-Lehre machte. Woran liegt das?

 

«Die Jugend von heute macht nur noch Fage», sagt Tim. Sein Beruf hingegen sei bei vielen zu wenig bekannt, erklärt er. «Wenn man jemanden fragt, was ein Netzelektriker oder eine Netzelektrikerin macht, wissen die wenigsten, um was es geht.» Ihm selbst gefällt der Beruf jedenfalls sehr gut. «Besonders schön ist es, dass es sehr abwechslungsreich ist und man viel draussen arbeitet», erklärt der 17-Jährige. Das Handwerk brauche mehr Wertschätzung. Handwerkliche Berufe und ihre schönen Seiten müssen wieder mehr hervorgehoben werden.

 

https://www.thunertagblatt.ch/ohne-netzelektriker-wuerde-so-vieles-nicht-funktionieren-149077281607

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